Anzahl der Au-pair Visa ist stark gesunken

Au-pair-Programm in Deutschland in der Krise

Die Gütegemeinschaft Au pair e.V., der Zusammenschluss qualitätsgeprüfter Au-pair-Agenturen, stellt einen rasanten Bewerbungsrückgang ausländischer Au-pairs fest. Die Nachfrage seitens der Gastfamilien ist dagegen weiterhin ungebrochen hoch. Das Au-pair-Programm ist für viele junge Familien eine hervorragende Möglichkeit, die Kinderbetreuung sicher zustellen und Beruf und Familie zu vereinen.

Die Zahlen des Auswärtigen Amtes sprechen eine deutliche Sprache. In Staaten außerhalb der EU wurden 2006 im Vergleich zu 2003 fast 40% weniger Au-pair-Visa erteilt. Die Anzahl der Au-pair-Visa ging von rund 11.000 auf nur noch 6.500 zurück. Der Rückgang der Bewerberinnen aus den östlichen EU-Staaten dürfte noch viel größer sein.

Die Gütegemeinschaft Au pair e.V., die sich der Qualitätssicherung von Vorbereitung, Vermittlung und Betreuung von Au-pairs-Aufenthalten verschrieben hat, sieht das Au-pair-Programm in Deutschland gefährdet.

Christoph Hambloch, Vorsitzender der Gütegemeinschaft, sieht für den Rückgang folgende Gründe: Sprachtests und Prüfbedingungen in Botschaften, die über die Mindestanforderungen teils deutlich hinaus gehen sowie zugkräftigere Au-pair-Programme in anderen Ländern in Bezug auf Taschengeld, Reisekostenerstattung, Sprache, Arbeits- bzw. Freizeitmöglichkeiten.

Die Gütegemeinschaft fordert, dass Deutschland attraktivere Rahmenbedingungen für Au-pairs gestaltet. Andere Zielländer bieten bessere Rahmenbedingungen, wie z.B. ein höheres Taschengeld oder die Erstattung der Reisekosten. Zudem muss die Visumvergabepraxis der Behörden verbessert werden: Der Sprachnachweis über Grundkenntnisse der deutschen Sprache soll auch über Zeugnisse von Sprachschulen und anderen Bildungseinrichtungen erbracht werden können.

Das Bundesministerium für Familie Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ, hat das Au-pair-Programm in Deutschland als eine Facette im Angebotsspektrum der Kinderbetreuung anerkannt, als Möglichkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren. Andere Zielländer für Au-pairs hatten das schon viel früher erkannt und entsprechend gefördert. Das Au-pair-Programm ist darüber hinaus ein interkulturelles Jugendprogramm, das die Völkerverständigung fördert. Deutschland sollte die Chance nicht vergeben und das Programm weiter entwickeln.

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