Der Internationale Aupair Verband IAPA tagte in Barcelona

169 Agenturen nahmen an der 12. IAPA Konferenz statt

Die diesjährige 12. IAPA Konferenz fand vom 23. bis 25. März in Barcelona statt. Insgesamt nahmen 169 Agenturen aus 39 Ländern teil. Grund für diese große Zahl teilnehmender Agenturen war vor allem, dass die IAPA Konferenz zusammen mit Work Experience Travel Market organisiert wurde.

Deutschland war mit insgesamt 13 Agenturen aus dem Aupair-, Work and Travel-, Sprachreisen- und Versicherungsbereich stark vertreten. Die meisten Agenturen kamen jedoch aus Großbritannien (35) und den USA (20).

Am ersten Tag der IAPA Konferenz stellten sich Aupair Verbände aus Frankreich, England, Deutschland („Gütergemeinschaft Aupair“) und den Niederlanden vor. Die „Gütergemeinschaft Aupair“ war durch Frau Ilona Schlegel (ViJ) und Frau Corinne Rasky (IJAB) vertreten. Beide Damen hielten einen interessanten Vortrag über die Entwicklung und die Standards der Gütegemeinschaft Au pair e.V.. Als Vertreter einer deutschen Agentur wurde ich während der folgenden zwei Tage mehrmals auf die Zugehörigkeit zu der Gütegemeinschaft Au pair e.V. angesprochen und gewann das Gefühl, dass für viele ausländische Aupair Agenturen die Zugehörigkeit zu der Gütergemeinschaft ein wichtiges Qualitätsmerkmal und ein Entscheidungsfaktor ist.

Am Freitag und Samstag hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit sich mit bis zu 34 Agenturen aus unterschiedlichen Ländern zu treffen. Die Meetings dauerten jeweils 20 Minuten. Diese Zeit konnten die Agenturen dazu nutzen, über Kooperationsmöglichkeiten zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen.

Während der Gespräche stellte sich heraus, dass die meisten ausländischen Agenturen nicht unbedingt daran interessiert sind, das Aupair Programm in Deutschland weiter auszubauen:

Viele Aupairs aus Bulgarien oder Rumänien gehen in die USA.

Brasilien, trotz zahlreicher Werbemaßnahmen, hat nur wenig Interessenten für Deutschland.

Für Aupairs aus Israel ist ein Aufenthalt in Deutschland überhaupt nicht interessant: Die jungen Leute gehen in die USA, wenn Sie Geld verdienen wollen. Wenn sie reisen wollen, bekommen sie genug Geld von den Eltern und müssen nicht als Aupair arbeiten.

Westeuropäische Agenturen waren zwar stark vertreten, präsentierten sich jedoch vor allem als „Receiver“, waren also darum bemüht, selber Aupairs zu bekommen.

Die neuen EU- Länder waren dieses Jahr kaum repräsentiert. Viele Agenturen aus Polen, die jahrelang an der IAPA Konferenz teilgenommen hatten, waren nicht mehr vertreten. Es waren weder Agenturen aus Ungarn noch aus der Slowakei anwesend.

Russische und ukrainische Agenturen trafen sich verstärkt mit englischen Agenturen, da Aupairs aus diesen Ländern voraussichtlich ab 2007/2008 auch nach England reisen dürfen.

Die Situation rund ums Aupair Programm in Deutschland hat sich in den letzten Jahren enorm geändert. Noch vor 6 Jahren, als ich das erste Mal an der IAPA Konferenz teilgenommen habe, war die Situation für deutsche Agenturen relativ einfach, denn es gab wesentlich mehr Aupairs und ausländischen Agenturen, die an Deutschland interessiert waren.

Wohin geht die Zukunft? Vielleicht nach Indien? Indische Agenturen zeigten sich an dem Aupair Programm in Deutschland interessiert. Unter den 1.1 Milliarden Menschen finden sich bestimmt einige, die Deutsch sprechen und als Aupair nach Deutschland reisen wollen...

Was hat die Konferenz also deutschen Aupair-Vermittlern gebracht? Vielleicht wird sich dies erst in den nächsten Monaten herausstellen. Die Arbeit deutscher Agenturen fängt jetzt erst richtig an.

Nächstes Jahr findet die IAPA Konferenz in Riga statt. Ich freue mich auf die Teilnahme, um dort unsere „alten“ internationalen Freunde wieder zu treffen.

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