Happy Birthday, AuPairWorld!

Große Jubiläumsparty: Am 6. September feierte AuPairWorld sein 20-jähriges Bestehen. Zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Geschäftspartner, Freunde und Mitarbeiter waren zur Feier ins neue Firmengebäude in Kassel gekommen.

Silicon Valley in Kassel
AuPairWorld ist die mittlerweile weltgrößte Matching-Plattform für Au-pairs und Gastfamilien. Insgesamt haben sich schon weit über drei Millionen Nutzer auf der Website https://www.aupairworld.com registriert, allein im Jahr 2017 waren es 52.500 Gastfamilien und 221.000 Au-pairs. Voller Stolz sprach Oberbürgermeister Christian Geselle in einer Grußbotschaft vom „nordhessischen Silicon Valley“. In seiner Urkunde heißt es: „Von Kassel aus sorgen Sie dafür, dass Au-pairs und Gastfamilien weltweit zusammenfinden – einfach, sicher und direkt. Für die Zukunft wünschen wir alles Gute sowie eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung weltweit, aber vor allem auch in Kassel.“

Pionier der Internetbranche
Firmengründer Uwe Regenbogen hatte 1997 ein Au-pair für seine Familie gesucht. Da er über traditionelle Agenturen nicht fündig wurde, kam ihm die Idee, eine Website für Au-pair-Matching zu programmieren. Ein für damalige Verhältnisse genialer Gedanke, steckte doch das Internet noch in den Kinderschuhen. Wie Regenbogen in seiner Ansprache erinnerte, war das Webportal GMX auch erst 1997 gegründet worden, Parship im Jahr 2000 und XING sogar erst vier Jahre später. Auf https://www.aupairworld.com haben seit 1999, so Regenbogen, „junge Menschen, die der Sprache vielleicht noch nicht so mächtig sind“, die Möglichkeit, sich über eine Plattform auszutauschen und über Selbstvermittlung einen Au-pair-Aufenthalt in der ganzen Welt zu organisieren.

Disruptive Innovation
Bis zur Anerkennung in der Au-pair-Branche war es jedoch ein steiniger Weg. Zahlreiche Full-Service-Agenturen mussten im Laufe der Jahre schließen, weil viele Gastfamilien seither auf die deutlich preisgünstigere Methode der Au-pair-Vermittlung im Internet setzen. Reinhard Bellinghausen, Geschäftsführer von DR-WALTER und langjähriger Kenner des Au-pair-Wesens, bemühte in seiner Rede noch einmal die Historie: Schon im 19. Jahrhundert war die Au-pair-Idee entstanden. Während der Zeit des Nationalsozialismus war sie dann jedoch verboten und erlebte ihre erste wirkliche Blütephase in den 1950er Jahren. 1956 gab es die ersten Au-pair-Vermittlungen, die zunächst nur durch konfessionelle Verbände durchgeführt werden durften. Als die Arbeitsvermittlung 1994 liberalisiert wurde, gründeten sich auch kommerzielle Au-pair-Agenturen. Ein weiterer, großer Einschnitt kam 2002, als keine Lizenz mehr für Au-pair-Agenturen notwendig war und jedermann eine Au-pair-Vermittlungsstelle eröffnen durfte. In der Zwischenzeit – eben 1999 – war AuPairWorld gegründet worden. „Die Au-pair-Agentur im Internet hat den Markt disruptiert“, so Bellinghausen, der in diesem Zusammenhang auch an die Plattform-Revolutionen etwa von Airbnb und Uber erinnerte. Regenbogen bedankte sich sichtlich gerührt und ergänzte, dass die regelrechte Disruption in der Au-pair-Branche niemals ein Ziel seiner Unternehmensgründung gewesen sei.

Zukunft von Au-pair-Vermittlungen
Gute Full-Service-Agenturen, die neben der Au-pair-Vermittlung auch eine Betreuung für Au-pairs und Gastfamilien bieten, können weiterhin erfolgreich sein. Einige von ihnen waren auch zur Jubiläumsfeier nach Kassel gekommen.
Heike Fischer und Ann-Kristin Cohrs, die dynamische, weibliche Doppelspitze von AuPairWorld, und ihr 35-köpfiges, internationales Team haben noch viele Pläne und Ideen für die Zukunft: Die bisher sechssprachige Website soll auf weitere Sprachen ausgedehnt, Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Agenturen vertieft und das Netzwerk insgesamt immer weiter ausgebaut werden. Das „Vision Board“ im Eingangsbereich, das von den Gästen inhaltlich aufgeladen werden konnte, werden die Gastgeber, wie es ihre Art ist, ganz sicher neugierig und offen auswerten.