Vom 25. bis 27. März 2009 nahmen 240 Teilnehmer aus aller Welt die Gelegenheit wahr, bestehende Partnerschaften zu pflegen, neue Geschäftspartner zu finden und in Seminaren, Workshops und Empfängen Neuigkeiten und fachspezifisches Wissen auszutauschen. In ihrem 6. Jahr wurden der WETM (Work Experience Travel Market) und die IAPA-Konferenz zum wichtigsten Ereignis im Bereich Jugend- und Kulturaustausch, Praktika, Auslandsjobs und natürlich Au-pair.
15. IAPA-Konferenz
Eröffnet wurde die IAPA-Konferenz von der österreichischen Staatssekretärin Frau Marek vom Ministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend. Sie war früher selbst Au-pair in der Schweiz und hält das Au-pair-Programm für ein sehr gutes Kulturaustauschprogramm, das es zu fördern gilt. Angesichts der Tatsache, dass Au-pair in Österreich inzwischen den Status eines Arbeitsprogramms hat, ließen diese Aussagen alle aufhorchen.
Wir gratulieren Goran Rannefors von Cultural Care Au Pair (USA) zur Wiederwahl in seinem Amt als Schatzmeister und Michael McHugh von Interexchange (USA), der an die Stelle von John Freddy Munoz V. von Intercambios y Turismo (Kolumbien) tritt. Somit besteht der Vorstand der IAPA aus drei amerikanischen Vertretern und dem Vorsitzenden Jack Hompes (NL).
Die IAPA war stolz auf ihren neuen Mitgliederrekord von 158 Mitgliedern.
Ein Charity Projekt, von den Vorstandsmitgliedern im vergangenen Herbst in Südafrika ins Leben gerufen, wurde vorgestellt: Die IAPA unterstützt ein Waisenhaus in Südafrika und ruft ihre Mitglieder auf, das Projekt zu unterstützen.
Au-pair des Jahres wurde der 24-jährige Ricardo aus Brasilien. Er hielt eine sehr bewegende Rede über seine Freundschaft zu einem behinderten Jungen, den er nun schon im zweiten Jahr in den USA betreut. Ricardo nahm die Urkunde und den Preis unter großem Applaus in Empfang.
Nach der IAPA-Konferenz fand eine Podiumsdiskussion statt, die von Susan Goldstein (Managing Director von WYSTC) moderiert wurde. Für den amerikanischen Markt sprach Michael McCarry von der Alliance for International Educational and Cultural Exchange. McCarry ist ein erfahrener Lobbyist, der in den USA das Au-pair-Thema in der Politik vertritt und die Agenturen dabei unterstützt, Neuerungen oder Veränderungen anzustoßen.
Für Europa sprach Reinhard Schwalbach, neu gewählter Präsident von Eurodesk und bereits seit mehreren Jahren mit dem Thema Au-pair befasst. Er war als Vertreter des IJAB an der Entwicklung der Qualitätsstandards und Gründung des RAL-Gütezeichens beteiligt. Als Quintessenz aus den Beiträgen ist festzustellen, dass die Agenturen in den USA für die positive Entwicklung des Au-pair-Wesens die Gastfamilien mobilisieren und dazu veranlassen, Briefe an ihre Abgeordneten im Senat zu schicken. Auch wenn das Regelwerk des State Department sehr kompliziert und umfassend ist, so gibt es doch keine Diskussion darüber, dass Au-pair ein kulturelles Austauschprogramm ist und vor allem hinsichtlich der Visa auch so behandelt wird.
Im Gegenzug dazu sieht man in Europa Tendenzen, die Einreise für Au-pairs zu erschweren. Allen voran hat England sein Youth Mobilty Gesetz erlassen, das die Grenzen für alle Nicht-EU-Bürger in Bezug auf Au-pair dicht macht. Auch in Deutschland und Frankreich werden Anträge abgelehnt. Ziel ist es, eine Anerkennung des Au-pair-Programms als interkulturelles Lernprogramm mit europaweiten Standards zu erlangen. Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren ECAPS gegründet, in dem Deutschland durch die Au-Pair Society vertreten ist.
Die nächste IAPA-Konferenz und WETM finden vom 17.-19. März 2010 in Miami, USA statt.
Patricia Brunner
1.Vorsitzende
Au-pair Society e. V.