Mitgliedsagenturen der Internationalen Au-pair Association fanden sich zum jährlichen Treffen zusammen

Jahreskonferenz der International Au-pair Association (IAPA) fand dieses Jahr in Prag statt.

Die elfte Jahreskonferenz des Internationalen Au-pair-Verbandes IAPA (International Au Pair Association) fand am 18. und 19. März in Prag statt.

Zweck dieser alljährlich stattfindenden Konferenz ist der Austausch von Neuheiten aus der Branche sowie die Begegnung von Au-pair-Agenturen aus aller Welt. Im Rahmen der „Business Appointments“, die vom IAPA-Sekretariat gemäß den Wünschen der Teilnehmer organisiert werden, haben die Agenturen die Gelegenheit, ihre Geschäftsbeziehungen zu vertiefen bzw. neue Partnerschaften einzugehen.

Insgesamt waren Vertreter von 96 Agenturen aus 24 Ländern anwesend. Mit 22 Organisationen waren die Briten am stärksten vertreten um für ihr Land zu werben, das noch immer als klassisches Gastland für Au-pairs einen interessanten Anziehungspunkt darstellt. Im Frühjahr 2004 wurden die Bedingungen für Au-pairs in Großbritannien nocheinmal verbessert: die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 25 Stunden und das Taschengeld wurde auf 55 englische Pfund (ca. EURO 80) angehoben. Im internationalen Vergleich ist die britische Insel damit das attraktivste europäische Gastland für einen Au-pair-Aufenthalt.

Die Konferenz begann mit einer verbandsinternen Versammlung, an der ausschließlich die IAPA-Mitgliedsagenturen teilnahmen. Im anschließenden „Open Forum“ referierte der Vize Präsident und Rechtsberater für internationale Rechtsfragen (INTRECO), Richard D. Atkins, zum Thema „Au-pairs im Konflikt mit den Gesetzen ihres Gastlandes“. Er bezog sich bei seinem Vortrag hauptsächlich auf gesetzliche Vorgaben in den USA, die jugendlichen Ausländern, meist aus Unwissenheit, zum Verhängnis werden können und appellierte an die Sender-Agenturen, ihre Au-pairs entsprechend vorzubereiten.

Auch in diesem Jahr wurde auf der IAPA-Konferenz wieder das „Au-pair des Jahres“ vorgestellt. Die Auszeichnung ging an Mariela Poveda aus Ecuador, die ein Au-pair-Jahr in Maryland, USA verbracht hatte und von ihrer Gastfamilie für diese Auszeichnung vorgeschlagen wurde.

Im Rahmen der insgesamt 1926 organisierten Gesprächstermine konnten sich nun in den folgenden eineinhalb Tagen die teilnehmenden Au-pair-Agenturen austauschen.

Aus Deutschland reisten die Vertreter von 11 Agenturen an und hofften auf neue Kontakte zu Au-pair-Organisationen, vor allem aus Osteuropa. Der Bedarf an Au-pair-Bewerberinnen und Bewerbern ist nach wie vor sehr groß. Schließlich haben die Deutschen inzwischen auch Einiges zu bieten: Das Taschengeld wird ab 01. Januar 2006 auf EURO 260 angehoben. Fast alle Agenturen bieten ihren Au-pairs die Möglichkeit, ihren Aufenthalt in Deutschland mit Busreisen in Europäische Hauptstädte wie Berlin und Paris aufzuwerten. Auch die Nutzung einer kostenlosen Notruf-Hotline gehört für einen großen Teil der deutschen Agenturen zur Serviceleistung für ihre Au-pairs aus dem Ausland.

So war es eher enttäuschend für die „Receiver“ (Agenturen, die Au-pairs aus dem Ausland an Gastfamilien vermitteln) in Prag nur auf eine sehr geringe Zahl von so genannten „Sender-Agenturen“ zu treffen. Die Teilnahme von Agenturen aus osteuropäischen Ländern war äußerst gering und auch aus Südamerika, Asien und Afrika waren nur wenige Vertreter anwesend. Lag dies vielleicht an den relativ hohen Teilnahmegebühren?

Das Ergebnis dieser Konferenz war nicht überraschend: Alle brauchen Au-pairs! In den meisten westlichen Ländern übersteigt die Nachfrage der Gastfamilien bei weitem das Angebot an Au-pair-Bewerbungen. Schade eigentlich, dass die Richtlinien in manchen Ländern nicht mehr Spielraum für attraktivere Au-pair-Programme zulassen.

Deutsche Au-pairs sind in Ländern wie USA, Großbritannien, Irland und Frankreich übrigens sehr gefragt und die Programme in diesen Ländern bieten den jungen Leuten interessante Weiterbildungsmöglichkeiten. Agenturen in Deutschland haben allerdings kaum Interesse an der Vermittlung, da sie durch die Gebührenverordnung der Bundesagentur für Arbeit bei der Vermittlungsgebühr an eine Höchstgrenze gebunden sind, die gerade mal die Kosten abdeckt. Flexiblere Gebührenrichtlinien würden für alle Beteiligten erhebliche Vorteile bringen und den Kulturaustausch im Rahmen der Au-pair-Programme deutlich fördern.

Fazit der 11. Jahreskonferenz des Internationalen Au-pair-Verbandes: Für bestehende Partnerschaften zwischen den Au-pair-Agenturen war die Konferenz wieder eine willkommene Möglichkeit, die Zusammenarbeit zu vertiefen und zu verbessern. Neue Kontakte konnten aufgrund der geringen Teilnehmerzahl von Agenturen aus Osteuropa kaum geknüpft werden.

Informationen zur International Au-pair Association finden Sie hier:

 

http://www.iapa.org