Was ist ein Professional Au-pair?

Ein „normales“ Au-pair macht erst einmal eine Pause vom Lernen und geht meist nach der Schule ins Ausland.

Es möchte die fremde Sprache und Kultur im lebendigen Umgang erfahren und erste Schritte in die Selbstständigkeit unternehmen. Während des Au-pair-Jahres lässt sich mit dem Abstand zur Heimat auch mehr Klarheit über den Berufswunsch gewinnen. Einen ganz anderen Hintergrund besitzen so genannte „Professional Au-pairs“.

Professional Au-pairs haben bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich. Dazu zählen therapeutische Berufe, wie etwa Ergotherapeut, Physiotherapeut und Logopäde sowie medizinische und pädagogische Berufe, wie Kinderkrankenschwester, Heilerziehungspfleger, Erzieher, Sonderpädagoge oder Sozialarbeiter.
Diese Au-pairs werden zumeist in amerikanische oder australische Familien vermittelt, die eine kompetente Betreuung für ihre Kinder mit besonderem Förderbedarf suchen. Professional Au-pairs absolvieren einen berufsbezogenen Aufenthalt und überbrücken nicht, wie sonst bei Au-pairs üblich, die Zeit bis zum Beginn des Studiums oder der Ausbildung.

Die Special-Needs-Organisation

Die Idee zu diesem besonderen Au-pair-Programm für ausgebildete Fachkräfte hatte Susan Asay, gebürtig aus dem Erzgebirge, als sie in den USA nach einer kompetenten Betreuung für ihre Kinder suchte. Weil sie damit auf eine Marktlücke gestoßen ist, gründete sie 2006 die Special-Needs-Organisation apex social (American Professional Exchange) mit Sitz in Kalifornien; später kam eine Niederlassung in Dresden hinzu. Das deutsche Team kümmert sich um die Bewerber, das amerikanische Team ist für die Gastfamilien und die Betreuung der Au-pairs vor Ort zuständig.

Berufliche Weiterbildung

Die Professional Au-pairs, die sich für 12 bis 24 Monate um amerikanische Kinder kümmern, reisen mit dem J1-Austauschvisum wie normale Au-pairs in die USA ein. Sie erhalten von den Gastfamilien neben dem Gehalt von rund 250 Dollar in der Woche einen einmaligen 500 Dollar-Zuschuss, um an offiziell zertifizierten Kursen teilzunehmen. Mit dem Unterschied, dass sie nicht in erster Linie Sprachkurse besuchen, sondern sich oft berufsspezifisch weiterbilden. Manche der meist wohlhabenden Familien bezahlen sogar noch eine therapeutische Zusatzausbildung, die ihren Kindern zugutekommen könnte.

Professionell Au-pairs auch für gesunde Kinder

Zwar sind die amerikanischen Kinder mit Behinderung ebenso wie hierzulande in Therapieeinheiten eingebunden, aber ein ausgebildetes Au-pair kann sich bis zu 45 Stunden in der Woche und mit flexiblen Arbeitszeiten um die Kinder kümmern. Etwa 80 Prozent der Gastfamilien von apex social haben Kinder mit besonderem Förderbedarf. Daneben bewerben sich auch Eltern von gesunden Kindern um ein Professional Au-pair, weil sie ihre Kinder lieber von einer ausgebildeten Erzieherin betreuen lassen.

Großes Interesse an speziellem Au-pair-Programm

Dass die Nachfrage nach einem Arbeitsaufenthalt im Golden State oder in anderen Bundestaaten sowie in Australien groß ist, verwundert nicht. Eine Auszeit mit Berufsbezug und Weiterqualifizierung in attraktiver Umgebung reizt viele junge Fachkräfte im sozialen Bereich. Sie müssen in Amerika zwischen 20 und 26 Jahre alt sein; für Australien können sie sich zwischen dem 27. und 30. Lebensjahr bewerben.

Weitere Informationen zu Professional Au-pairs:

www.apex-social.org